Bildung Gesundheit

PIRATEN empfehlen Familienminister Stamp, den Begriff Quarantäne nachzuschlagen

Auf die Tische gestellte Stühle in einem Klassenzimmer

+++ Infektionszahlen in NRW steigen rasant +++ Immer noch keine Luftfilter in Schulen +++ Minister Stamp möchte nur noch infizierte Schüler:innen nach Hause schicken +++

Die stark steigenden Infektionszahlen in NRW sind Grund zur Sorge, vor allem mit Hinblick auf das Ende der Sommerferien Mitte August. Während bundesweit noch über eine Testpflicht von Reiserückkehrer:innen diskutiert wird, fordert NRW-Familienminister Joachim Stamp (FDP) das Robert-Koch-Institut (RKI) auf, die Quarantäne-Vorgaben zu ändern. Gegenüber der Wochenzeitung „Die Zeit“ erklärte er: „Es sollten nur noch jene in Quarantäne geschickt werden, die tatsächlich infiziert sind.“

Sandra Leurs, Spitzenkandidatin der PIRATEN NRW zur Bundestagswahl und Themenbeauftragte für Gesundheit und Pflege der Piratenpartei kommentiert:

„Mal abgesehen davon, dass es nie eine gute Idee ist, wenn Politiker:innen sich in einen Expert:innen-Diskurs einmischen, ist Stamps Forderung unverantwortlich und gedankenlos zugleich. Quarantäne ist eine Schutzmaßnahme gegen die Verbreitung von Krankheiten und schließt als solches auch Personen ein, die angesteckt sein könnten. Natürlich ist es schlimm, dass regulärer Schulunterricht im Herbst schon jetzt in Frage steht, aber was die Delta-Variante bei Kindern und Jugendlichen anrichtet, haben wir in Großbritannien gesehen. Festgestellt wurde, dass 10 – 15 % der an Covid-19 erkrankten Kinder an Long-Covid leiden und im schlimmsten Fall lebenslange Beeinträchtigungen davontragen. Für Kinder unter 12 Jahren ist zurzeit noch gar kein Impfstoff zugelassen. Während der Landtag mit teuren Luftfiltergeräten ausgestattet ist, bleibt den Schulen in NRW weiterhin nur das Lüften.“