Nachdem am Dienstag, dem 5. Januar 21 bereits in der Bund-Länder-Konferenz von Angela Merkel und den Ministerpräsident*Innen eine Verlängerung und Verschärfung des Lockdowns beschlossen wurde, hat einen Tag später Ministerpräsident Markus Söder nach einer Sondersitzung des bayrischen Kabinetts die Umsetzung dieser Verschärfungen in Bayern bekannt gegeben.
So wurde neben dem 15km-Radius in Hotspots auch verkündet, dass die Schulen bis 31. Januar 21 weiter geschlossen bleiben und die Faschingsferien ersatzlos gestrichen werden sollen, um durch die Pandemie verpassten Stoff nachholen zu können.
Bis 31. Januar wird nun also erneut auf Distanzunterricht gesetzt, bzw. „es soll Angebote geben“.
Grundsätzlich ist diese Entscheidung zu begrüßen, da Schulschließungen der Gesundheit von Schüler*Innen und Lehrer*Innen dienen, sowie nachweislich das Infektionsgeschehen verlangsamen.
Die PIRATEN fordern dies ja auch schon länger mit ihrer Unterstützung der Initiative #BildungAberSicher.
Damit Distanzunterricht funktionieren kann benötigt es aber auch eine entsprechende Infrastruktur und Konzepte, doch diese über die Ferien zu erstellen wurde in Bayern natürlich wieder einmal versäumt. Man hätte Schüler, aus finanziell eher schwächeren Verhältnissen, mit passenden digitalen Endgeräten wie Laptops oder Tablets ausstatten können, man hätte Lehrer in Fortbildungen schicken oder mit vom Kultusministerium erstellten Konzepten wichtige Unterstützung und Hilfestellung anbieten können, um einen problemlosen und gut funktionierenden Distanzunterrricht zu gewährleisten.
Stattdessen ist wieder einmal nichts passiert und der zuständige Kultusminister Piazolo rät sogar dazu die landeseigene Lernplattform „Mebis“ nur „dosiert“ zu verwenden, um eine Überlastung der Server zu vermeiden. Dies zeigt, dass ein Ausbau der Serverkapazitäten und eine Verbesserung der Plattform über die Ferien erneut verpasst wurde.
Genauso ist die Streichung der Faschingsferien mit der Begründung, dass man in der gewonnenen Zeit den verpassten Stoff nachholen müsste, ein Eingeständnis, den Aufbau eines ordentlichen Konzepts für den Distanzunterricht verpasst zu haben.
„Ich kann aus eigener Erfahrung sagen,“
so Julian Häffner (Schüler einer Abschlussklasse, Gymnasium, und Bundestagswahlkandidat auf Landeslistenplatz 11 der PIRATEN Bayern)
„dass man bei einem gut organisierten und vorbereiteten Distanzunterricht, früh um 8 Uhr seinen PC einschaltet und bis 13 Uhr von Konferenz zu Konferenz springt, wodurch kaum Unterrichtszeit verloren geht, deutlich weniger als durch „Lüftungspausen“ im Präsenzunterricht.“
Corona wird uns trotz Impfstoff mit Sicherheit noch durch die nächsten Monate begleiten und eine Öffnung der Schulen ab 01.02.21 ist keineswegs zu 100% sicher.
Deshalb können wir Ministerpräsident Söder und seinen Kultusminister Piazolo nur auffordern die Zeit des Distanzunterrichts nun endlich zu nutzen und Konzepte sowohl für Distanz- als auch Hybrid- und Präsenzunterricht zu erstellen, nach dem Motto „Besser spät als nie“.
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