die deutlich erhöhte Übertragbarkeit von Omikron bei gleichzeitigem Sinken des Impfschutzes,
die Rolle der Kinder, bei denen jetzt nicht mal mehr die Schwurbler leugnen können, dass sie Treiber der Pandemie sind,
die Brandbeschleunigung durch Quasi-Abschaffung der Quarantäne
das zusätzliche Öl ins Feuer durch den Wegfall der Maskenpflicht.
Alles das war absehbar, weil die Wissenschaft geliefert hat. Wir wissen bereits so viel über SARS-CoV-2. Über Aerosole, Escape-Mutationen, R-Wert, Käsescheiben und nicht pharmazeutische Interventionen.
Wir wissen, dass es unter den vielen kolossalen Scheiß Ideen der Politik mittlerweile Inzidenz basierte Evidenz dafür gibt, dass das Weglassen von Masken in mit Dutzenden ungeimpften Personen überfüllten Innenräumen wohl eine dumme Idee war und ist.
Wir sehen es an den Fallzahlen, an völlig vermeidbaren schweren Verläufen bei Ungeimpften, an Impfdurchbrüchen und an Ausbrüchen in 3G-, aber auch 2G-Situationen, deren Teilnehmer sich in völlig falscher Sicherheit wägten, weil die Politik kollektiv geistig nicht in der Lage ist, simpelste wissenschaftliche Zusammenhänge zu begreifen [1]. Und wir sehen es an den auf einmal steil ansteigenden Fallzahlen in den schulpflichtigen Jahrgängen.
Fakt 1: Auch Geimpfte können sich anstecken.
Fakt 2: Auch Geimpfte können andere anstecken.
Fakt 3: Je höher die Inzidenz ist, desto häufiger werden Fakt 1 und 2 bewiesen.
Ich weiß, das Versprechen der Politik war, dass die Geimpften das nichts mehr machen müssen. Es geht ja aber auch gar nicht nur um Versprechen, sondern um Vernunft. Sandra Ciesek
Vernunft
Ach ja. Vernunft würde zum Beispiel auch dazu führen, dass man Menschen weiter zu Abständen anhält und Masken nicht als verzichtbar erklärt, damit auch Kinder weiter geschützt werden. Aber da ja Kinder offenbar nicht existieren, wird ja denen, die seit anderthalb Jahren umfassend auf Freunde und Spaß verzichten und wenn überhaupt nur sehr dosiert genießen können, einfach mal ein Infektionsangebot gemacht.
Zum Ende der Herbstferien in NRW – als Grundschulen nicht direkt mit Schnelltests gestartet wurden, riefen wir als Schulpflegschaft die Eltern dazu auf, die Kids am Wochenende vor dem Schulstart testen zu lassen [3]. Damit nicht wie nach den Sommerferien gleich mit quarantänebedingtem Unterrichtsausfall begonnen wird. Und? Die Parallelklasse begann gleich mit quarantänebedingtem Unterrichtsausfall [4]. Ist anderswo wohl ähnlich gelaufen.
Übrigens: In Zeiten von Niedriginzidenz ist es ressourcensparende Cleverness, die Klassentests zu poolen. Dann muss zwar bei positiven Tests die ganze Klasse geschlossen einen Tag zu Hause bleiben und einen neuen Test machen, aber das kommt selten vor und belastet daher nur gering. In Hochinzidenzphasen ist dies, ähem, anders:
Die politischen Entscheider wurde in der Zwischenzeit davon überrascht, dass mit dem Herbst die Temperaturen sanken und die Wahrscheinlichkeit von Ansteckungen in Innenräumen größer wurde [5]. Und weil die Regierung Laschet nach dem grandiosen Scheitern des Mister Kompetenz an der Wahlurne quasi handlungsunfähig war [6], hinderte offenbar nicht mal die Realität das Kultusministerium daran, die Maskenpflicht in den Schulen Anfang November zu kippen [7].
Man konnte übrigens gut an der Inzidenz der Altersgruppe 5-14 erkennen, welche Länder noch Maskenpflicht im Unterricht hatten. Lila war doch schick. Oder?
<imgsrc=»» alt=»Maskenpflicht im Unterricht kann und darf nicht ausgesetzt werden. Wir brauchen Wege, um die Kinderdurchseuchung aufzuhalten. Abstände, Luftfilter, Plexiglasscheiben, Hybridunterricht mit geteilten Klassen, die einen in der Schule, die anderen im Homeschooling wären dringend angeraten. Sandra Leurs» class=»wp-image-4499 alignright» width=»432″ height=»243″/>
Die für Euch offenbar irrelevante Piratenpartei fordert denn auch mal nachdrücklich sinnvolles Handeln ein. Ich zitiere mal die geschätzte Sandra Leurs:
Maskenpflicht im Unterricht kann und darf nicht ausgesetzt werden. Wir brauchen Wege, um die Kinderdurchseuchung aufzuhalten. Abstände, Luftfilter, Plexiglasscheiben, Hybridunterricht mit geteilten Klassen, die einen in der Schule, die anderen im Homeschooling wären dringend angeraten. Sandra Leurs
Kinder haben ein Recht auf Schutz
Aber warum denn? Covid-19 ist doch für die meisten Kinder harmlos. Nein, selbst an der harmlosen Krankheit sterben Kinder. In UK sind bislang 96 Kids an Corona gestorben, in Deutschland mittlerweile 57.
Auch hierzulande stiegen die Zahlen weiter. Gerade auch, wenn die Kinder-Intensivstationen gerade wegen RSV-Infektionen voll waren [8]. Und die Uni Dresden hat belegt, dass auch Kinder an schweren Folgeerscheinungen einer Infektion mit SARS-CoV-2 wie chronischer Fatigue, Brain Fog oder Belastungsstörungen erkranken. Fast ebenso oft wie Erwachsene.
Umso unbegreiflicher ist dies alles, weil doch die Zulassung des Impfstoffs für die 5-11-jährigen nur noch eine Sache von Wochen, vielleicht Tagen war [Update: Am 25.11.2021 wurde der Impfstoff in Deutschland zugelassen.]. In den USA hat die zuständige Kommission der FDA, das Advisory Committee, den Impfstoff von Biontech für diese Altersgruppe einstimmig zur Zulassung empfohlen.
Vorgespult
Wir sind jetzt ein paar Monate weiter gehüpft und finden uns in der fünften Welle wieder. Der aktuell hippe Erreger heißt Omikron und ist noch mal eine Stufe ansteckender. Wenn man sich die Meldungen der letzten Woche ansah, stellt sich eine Frage: Was ist eigentlich die Steigerungsform von Fassungslosigkeit?
Die Fallzahlen explodieren aktuell so sehr, dass nicht mal mehr die PCR-Testkapazitäten ausreichen, um wenigstens alle Positiven herauszufischen. Die klinischen Verläufe sind überwiegend so „mild“, dass die Intensivkapazitäten nicht überlastet zu werden scheinen (Dass es kaum noch intensivmedizinische Plätze in der Kinder- und Jugendmedizin gibt, spielt offenbar keine Rolle. Sind ja keine Menschen).
In der vergangenen Woche ließ Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach in der Bundespressekonferenz zur Corona-Lage fallen, dass er es als Erfolg wertet, dass „die Jüngeren“ aktuell massiv durchseucht werden: „Die Inzidenz ist im Durchschnitt 1.000, bei den Jüngeren ist die Inzidenz zum Teil 2.000, aber bei dieser vulnerablen Gruppe, auf die es uns so besonders ankommt, liegt sie zwischen 200 und 300, und das ist sozusagen unser Erfolg.“ (Prof. Dr. Karl Lauterbach)
Es ist also unwidersprochenes Ziel der Bundesregierung, möglichst rasch möglichst viele junge Menschen zu infizieren, damit die Fallzahlen gesenkt werden. Man darf den Aluhut abnehmen und rein rational feststellen, dass nur unter dieser Maßgabe die Pandemiepolitik ein schlüssiges Bild abgibt. Es gibt nur ein paar Probleme: Die Durchseuchung wäre nur dann ethisch vertretbar, wenn es sich um einen eher harmlosen Erreger mit fast ausschließlich milden Verläufen handeln würde.
Ist aber nicht so:
Das „Mild“, von dem alle sprechen, ist der „milder Verlauf“ der WHO: Ein milder Verlauf ist jeder Verlauf, der nicht mindestens zu einer Hospitalisierung mit High-Flow-Sauerstofftherapie führt.1
Delta war die bislang pathogenste Variante von SARS-CoV-2. Professor Christian Karagiannidis, wissenschaftlicher Leiter des DIVI-Intensivregisters, bezeichnete Delta als „schlimmstes Virus der Lungenheilkunde der vergangenen 20 Jahre“, 90 Prozent der Betroffenen hätten beatmet werden müssen. Bei Omikron stieg der Anteil der Personen, die nicht beatmet werden müssen, auf 20 Prozent an. Eine Verdopplung. Ja klar, aber Omikron ist jetzt nicht doppelt so mild, sondern nur etwas weniger übel.
Die Hospitalisierungsinzidenzen bei der vulnerablen (weil bislang ungeimpften) Gruppe der 0 bis 4-Jährigen, liegen im Moment höher als bei den Über-60-Jährigen. Stellt sich raus: Auch Kinder können übel krank werden.
Es ist einfach nur unfassbares Regierungsversagen. Moralisch. Organisatorisch. Und auch auf allen denkbaren Ebenen.
[1] Ist kommunal übrigens genauso wie auf Ministerebene.
[2] Wie auch: „Wir können die Alten schützen.“ „Es wird keine Impfpflicht geben.“ „Jedem wird bis zum Herbst ein Impfangebot gemacht werden können.“ „Schnelltests erlauben mehr Freiheiten für alle.“ „Geimpfte stecken sich nicht mehr an.“ „Die pandemische Lage von nationaler Bedeutung ist zu Ende.“ Protipp: Maul nicht zu weit aufreißen, wenn man bestimmte Dinge nicht beeinflussen kann.
[3] Bei einer Kultusministerin mit wenigstens infinitesimaler Lernkurve wäre dies nach Fallhäufungen nach den Sommerferien 2020, den Herbstferien 2020, den Weihnachtsferien 2020/2021, den Osterferien 2021 und den Sommerferien 2021 Voraussetzung für die Rückkehr an die Schule. Da ist selbst die CoronaSchutzVO NRW weiter: Wer als nicht immunisierte Person fünf Tage oder länger vom Betrieb wegbleibt, muss sich testen lassen
[4] Wenn man Eltern hört, die sagen, dass ihr Kind ja sicher negativ sei, weil die Tests vor über einer Woche in der Ferienbetreuung in der OGS ja alle negativ waren, ist man aber eher unangenehm amüsiert.
[5] Wenn jemand von denen jemals wieder eigene Kompetenz behauptet, bitte auslachen!
[6] Apropos unfähig: Der beste Mann, den die NRW-CDU aus dem Hut zaubern konnte, ist ein offen korrupter Sonnyboy. Tja.
[7] Meine Tochter wird weiterhin mit FFP2-Maske zur Schule gehen. Anderswo sollen Lehrer Eltern gedrängt haben, auf die Maske zu verzichten, weil das den Kindern Angst mache. Oder vielleicht, weil das den Kindern die vorliegende, nicht durch politische Schnapsideen verschwindend Gefährdung bewusst macht.
[8] Die sind übrigens nicht wegen der Pandemie dieses Jahr besonders schlimm. Die sind für immunologisch naive Kleinkinder immer schlimm, obwohl es gerade für Risikokinder bereits Möglichkeiten zur passiven Immunisierung mit Palivizumab gibt, was auch die Leitlinie empfiehlt.
Eine #Republikation (und #Update) eines Artikels vom 27.09.2021 von Oliver Ding @die_socke
Wenn ich die aktuellen Entwicklungen betrachte, fühle ich nichts als Fassungslosigkeit.
Weil alles so deutlich vorhersehbar war:
Alles das war absehbar, weil die Wissenschaft geliefert hat. Wir wissen bereits so viel über SARS-CoV-2. Über Aerosole, Escape-Mutationen, R-Wert, Käsescheiben und nicht pharmazeutische Interventionen.
Wir wissen, dass es unter den vielen kolossalen Scheiß Ideen der Politik mittlerweile Inzidenz basierte Evidenz dafür gibt, dass das Weglassen von Masken in mit Dutzenden ungeimpften Personen überfüllten Innenräumen wohl eine dumme Idee war und ist.
Wir sehen es an den Fallzahlen, an völlig vermeidbaren schweren Verläufen bei Ungeimpften, an Impfdurchbrüchen und an Ausbrüchen in 3G-, aber auch 2G-Situationen, deren Teilnehmer sich in völlig falscher Sicherheit wägten, weil die Politik kollektiv geistig nicht in der Lage ist, simpelste wissenschaftliche Zusammenhänge zu begreifen [1]. Und wir sehen es an den auf einmal steil ansteigenden Fallzahlen in den schulpflichtigen Jahrgängen.
Aber die Politik hat doch versprochen, dass Geimpfte nicht mehr erkranken und sich daher nicht mehr testen lassen müssen. Ja. Hat sie [2]. Weil sie wissenschaftliche Grundlagen ignoriert. Zu Versprechen hat die geschätzte Sandra Ciesek übrigens eine Menge Money Quotes in einem NDR-Corona-Update geliefert. Vor allem dieses hier:
Vernunft
Ach ja. Vernunft würde zum Beispiel auch dazu führen, dass man Menschen weiter zu Abständen anhält und Masken nicht als verzichtbar erklärt, damit auch Kinder weiter geschützt werden. Aber da ja Kinder offenbar nicht existieren, wird ja denen, die seit anderthalb Jahren umfassend auf Freunde und Spaß verzichten und wenn überhaupt nur sehr dosiert genießen können, einfach mal ein Infektionsangebot gemacht.
Zum Ende der Herbstferien in NRW – als Grundschulen nicht direkt mit Schnelltests gestartet wurden, riefen wir als Schulpflegschaft die Eltern dazu auf, die Kids am Wochenende vor dem Schulstart testen zu lassen [3]. Damit nicht wie nach den Sommerferien gleich mit quarantänebedingtem Unterrichtsausfall begonnen wird. Und? Die Parallelklasse begann gleich mit quarantänebedingtem Unterrichtsausfall [4]. Ist anderswo wohl ähnlich gelaufen.
Übrigens: In Zeiten von Niedriginzidenz ist es ressourcensparende Cleverness, die Klassentests zu poolen. Dann muss zwar bei positiven Tests die ganze Klasse geschlossen einen Tag zu Hause bleiben und einen neuen Test machen, aber das kommt selten vor und belastet daher nur gering. In Hochinzidenzphasen ist dies, ähem, anders:
Die politischen Entscheider wurde in der Zwischenzeit davon überrascht, dass mit dem Herbst die Temperaturen sanken und die Wahrscheinlichkeit von Ansteckungen in Innenräumen größer wurde [5]. Und weil die Regierung Laschet nach dem grandiosen Scheitern des Mister Kompetenz an der Wahlurne quasi handlungsunfähig war [6], hinderte offenbar nicht mal die Realität das Kultusministerium daran, die Maskenpflicht in den Schulen Anfang November zu kippen [7].
Man konnte übrigens gut an der Inzidenz der Altersgruppe 5-14 erkennen, welche Länder noch Maskenpflicht im Unterricht hatten. Lila war doch schick. Oder?
Inzidenz der Altersgruppe 5-14 am 25.10.2021, Screenshot von https://semohr.github.io/risikogebiete_deutschland/
<imgsrc=»» alt=»Maskenpflicht im Unterricht kann und darf nicht ausgesetzt werden. Wir brauchen Wege, um die Kinderdurchseuchung aufzuhalten. Abstände, Luftfilter, Plexiglasscheiben, Hybridunterricht mit geteilten Klassen, die einen in der Schule, die anderen im Homeschooling wären dringend angeraten. Sandra Leurs» class=»wp-image-4499 alignright» width=»432″ height=»243″/>
Die für Euch offenbar irrelevante Piratenpartei fordert denn auch mal nachdrücklich sinnvolles Handeln ein. Ich zitiere mal die geschätzte Sandra Leurs:
Kinder haben ein Recht auf Schutz
Aber warum denn? Covid-19 ist doch für die meisten Kinder harmlos. Nein, selbst an der harmlosen Krankheit sterben Kinder. In UK sind bislang 96 Kids an Corona gestorben, in Deutschland mittlerweile 57.
Auch hierzulande stiegen die Zahlen weiter. Gerade auch, wenn die Kinder-Intensivstationen gerade wegen RSV-Infektionen voll waren [8]. Und die Uni Dresden hat belegt, dass auch Kinder an schweren Folgeerscheinungen einer Infektion mit SARS-CoV-2 wie chronischer Fatigue, Brain Fog oder Belastungsstörungen erkranken. Fast ebenso oft wie Erwachsene.
In Bayern liefen nach den Intensivstationen für die Kinder dann auch die normalen Intensivstationen über, aber die Staatsregierung sah keinen Handlungsbedarf, weil ja die Krankenhausampel „noch grün“ war. Was immer das aussagt.
Und die Luftfilter, die der Rat Leverkusen nach mehr als einem halben Jahr Drängen, Werben und Bitten endlich angenommen hatte, sollten Ende November bis Mitte Dezember [9] kommen. Das wollte ich dann nicht mal mehr mit Humor nehmen [10].
Zeitspiel
Umso unbegreiflicher ist dies alles, weil doch die Zulassung des Impfstoffs für die 5-11-jährigen nur noch eine Sache von Wochen, vielleicht Tagen war [Update: Am 25.11.2021 wurde der Impfstoff in Deutschland zugelassen.]. In den USA hat die zuständige Kommission der FDA, das Advisory Committee, den Impfstoff von Biontech für diese Altersgruppe einstimmig zur Zulassung empfohlen.
Vorgespult
Wir sind jetzt ein paar Monate weiter gehüpft und finden uns in der fünften Welle wieder. Der aktuell hippe Erreger heißt Omikron und ist noch mal eine Stufe ansteckender. Wenn man sich die Meldungen der letzten Woche ansah, stellt sich eine Frage: Was ist eigentlich die Steigerungsform von Fassungslosigkeit?
Die Fallzahlen explodieren aktuell so sehr, dass nicht mal mehr die PCR-Testkapazitäten ausreichen, um wenigstens alle Positiven herauszufischen. Die klinischen Verläufe sind überwiegend so „mild“, dass die Intensivkapazitäten nicht überlastet zu werden scheinen (Dass es kaum noch intensivmedizinische Plätze in der Kinder- und Jugendmedizin gibt, spielt offenbar keine Rolle. Sind ja keine Menschen).
In der vergangenen Woche ließ Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach in der Bundespressekonferenz zur Corona-Lage fallen, dass er es als Erfolg wertet, dass „die Jüngeren“ aktuell massiv durchseucht werden: „Die Inzidenz ist im Durchschnitt 1.000, bei den Jüngeren ist die Inzidenz zum Teil 2.000, aber bei dieser vulnerablen Gruppe, auf die es uns so besonders ankommt, liegt sie zwischen 200 und 300, und das ist sozusagen unser Erfolg.“ (Prof. Dr. Karl Lauterbach)
Es ist also unwidersprochenes Ziel der Bundesregierung, möglichst rasch möglichst viele junge Menschen zu infizieren, damit die Fallzahlen gesenkt werden. Man darf den Aluhut abnehmen und rein rational feststellen, dass nur unter dieser Maßgabe die Pandemiepolitik ein schlüssiges Bild abgibt. Es gibt nur ein paar Probleme: Die Durchseuchung wäre nur dann ethisch vertretbar, wenn es sich um einen eher harmlosen Erreger mit fast ausschließlich milden Verläufen handeln würde.
Ist aber nicht so:
Es ist einfach nur unfassbares Regierungsversagen. Moralisch. Organisatorisch. Und auch auf allen denkbaren Ebenen.
[1] Ist kommunal übrigens genauso wie auf Ministerebene.
[2] Wie auch: „Wir können die Alten schützen.“ „Es wird keine Impfpflicht geben.“ „Jedem wird bis zum Herbst ein Impfangebot gemacht werden können.“ „Schnelltests erlauben mehr Freiheiten für alle.“ „Geimpfte stecken sich nicht mehr an.“ „Die pandemische Lage von nationaler Bedeutung ist zu Ende.“ Protipp: Maul nicht zu weit aufreißen, wenn man bestimmte Dinge nicht beeinflussen kann.
[3] Bei einer Kultusministerin mit wenigstens infinitesimaler Lernkurve wäre dies nach Fallhäufungen nach den Sommerferien 2020, den Herbstferien 2020, den Weihnachtsferien 2020/2021, den Osterferien 2021 und den Sommerferien 2021 Voraussetzung für die Rückkehr an die Schule. Da ist selbst die CoronaSchutzVO NRW weiter: Wer als nicht immunisierte Person fünf Tage oder länger vom Betrieb wegbleibt, muss sich testen lassen
[4] Wenn man Eltern hört, die sagen, dass ihr Kind ja sicher negativ sei, weil die Tests vor über einer Woche in der Ferienbetreuung in der OGS ja alle negativ waren, ist man aber eher unangenehm amüsiert.
[5] Wenn jemand von denen jemals wieder eigene Kompetenz behauptet, bitte auslachen!
[6] Apropos unfähig: Der beste Mann, den die NRW-CDU aus dem Hut zaubern konnte, ist ein offen korrupter Sonnyboy. Tja.
[7] Meine Tochter wird weiterhin mit FFP2-Maske zur Schule gehen. Anderswo sollen Lehrer Eltern gedrängt haben, auf die Maske zu verzichten, weil das den Kindern Angst mache. Oder vielleicht, weil das den Kindern die vorliegende, nicht durch politische Schnapsideen verschwindend Gefährdung bewusst macht.
[8] Die sind übrigens nicht wegen der Pandemie dieses Jahr besonders schlimm. Die sind für immunologisch naive Kleinkinder immer schlimm, obwohl es gerade für Risikokinder bereits Möglichkeiten zur passiven Immunisierung mit Palivizumab gibt, was auch die Leitlinie empfiehlt.
[9] Sooooo zeitig.
[10] Na gut, weil ihr es seid: https://twitter.com/Der_Waeller/status/1453094962975985668.
11 Ärzteblatt „Omikron-Effekt“ auf Intensivstationen
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Eine #Republikation (und #Update) eines Artikels vom 27.09.2021 von Oliver Ding @die_socke Wenn ich die aktuellen Entwicklungen betrachte, fühle ich nichts als Fassungslosigkeit. Weil alles so deutlich vorhersehbar war: die…
Fußnoten